Hochzeitsrede von Patrick Michael Hunziker




Liebs Brutpaar, liebi Verwandi und Aaghörigi, liebi Hochzytsgescht

Ig bi am Simon, üsem Brütigam, si Cousin oder wie är ou gärn pflegt ds sägä, bini si Brüetsch, woner nie het gha.

Natürlech möchte ig mirs a derä Stell nid la entgah, ihm und sire früsch aagetroute Frou, aber ou euch, liebi Hochzytsgsellschaft, äs paar persönlechi Gedanke über d Liebi und Partnerschaft us mire Sicht mit ufe Wäg ds gä:

Liebe Simon, liebi Sonja, Dir heit Euch hüt äs fiirlechs Verspräche abgä und ä heiligä Schwur gleistet, um Eui Liebi fürenang öffentläch kund ztue, um Eui Wahrheit bekannt ds mache, um ds erkläre, dass Dir d Wahl troffe heit, i Partnerschaft gmeinsam ds läbe und zwachse.

Dir heit das lut und i üsere Gägewart erklärt, damit mir aui chöi a Eurä Entscheidig teil ha und si somit no chraftvoller cha wärde.

Eues Ritual vor Verbindig het drzue bitreit, üs alli hie necher zämä ds bringe – und wär hüt säuber mit sim Ehepartner oder sire Läbensgefährtin da isch, cha die Zeremonie ou für sich als ä Momänt vor Erinnerig, als ä erneuti Bestätigung vo sire eigetä, liebende Verbindig la wärde.

Aber warum hürate? – Grad ir hütige Zyt weiss me ja nie, was d Zuekunft wird bringe und sowieso isch ds Läbä ä Fluss vor stetigä Veränderig, und darum gloubeni, dass kei Ehe us Gründ vo Sicherheit cha igange wärde. Ig gloube, dass die einzigi wahri Sicherheit weder darin besteit, öpper als sis Eigetum oder Bsitz ds betrachte, no darin, öppis ds fordere oder ds erwarte, ja nid ämau ds hoffe, dass dr ander eim mit däm versorgt, wo mä sire Meinig nah im Läbä brucht, sondern viu meh im Wüsse, dass alles, was me im Läbä bruucht, alli Liebi, alli Weisheit, alli Iisicht, alli Macht, alles Wüsse, alles Verständnis, alli Fürsorglechkeit, alles Mitgfüehl und alli Sterchi im eigetä Innerä existiert.

Und us derä Aasicht bini zum Schluss cho, dass me nid ir Hoffnig söu hürate, die Sache ds übercho, sondern ir Hoffnig, die Gschänk am Partner chönne ds gä, damit si ihm i no grösserer Fülli und Vielfalt zur Verfüegig stöh.

Darum wünsche ig euch, dass dir eui Ehe und Partnerschaft nid als öppis gseht, wo zu Verpflichtige füehrt, sondern als öppis, wo Chance bietet; Chance für Wachstum i all eunä gmeinsame Erfahrige, und Chance für euä eiget volli Sälbstusdruck, wo jedä falsch Gedanke oder jedi grinschätzigi Vorstellig über euch sälber dür d Kommunion vo eunä beidä Seelä cha gheilät wärde.

Ig wünsche euch, dass äs ä heiligi Kommunion isch, ä Reis dür ds Läbä mit erä Person, wo dir als gliichberächtigtä Partner liebet, wo dr aui Verantwortige gliichermasse teilet, d Bürdene, wo nech ds Läbä ma uferlegä, gliichermasse traget, und euch ou im Glanz und dä schöne Sitä vom Läbä gliichermasse chöit sunne.

Als Erinnerig a dä hütig Tag und als Symbol für ds Verständnis vo däm heilige Mitenang heit Dir euch eui Ringe überreicht.

Dr Kreis isch äs Symbol für Heiligkeit und Vollkommeheit und Fridä. – Er isch ou äs Symbol für d Sunne und d Erdä und ds Universum. Er isch äs Symbol für d Ewigkeit vo spiritueller Wahrheit, Liebi und Läbä; das wo ohni Aafang und ohni Ändi isch.

So söue ou Eui Ringe als Symbol stah für Einheit, aber nid Besitztum; für Verbindig, aber nid Iischränkig; für Umfassig, aber nid Iisperrig, wüu Liebi niemals cha besässe oder iigschränkt und d Seelä nie cha iigsperrt wärde.

Simon und Sonja, i däm Sinn wünsche ig Euch uf Euem gmeinsame Wäg dür ds Läbä aues Guete und dass Eues Zämäsii ä Ort vom Glück isch, ä Ort für Wachstum und ä Ort für ds Mitenang teile, ä Ort vor Freud und ä Ort für ds Lache, ä Ort vor Stilli und Rueh und vor allem ä Ort für d Liebi!

Aues Guetä und härzleche Glückwunsch!